PEGI, USK und Jugendschutzgesetz Folge 4
Alterskennzeichnungen und Jugendschutz bilden die Rahmenbedingungen der Medienerziehung. In dieser Folge geht es darum, wie diese entstehen, welche Gültigkeit sie haben und wie sie uns in der Gestaltung der Medienerziehung unterstützen können. Dazu gibt es noch die AGBs der Appanbieter, die jedoch nur die Rechtsbeziehungen der Firmen regeln.
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Start
00:21 Einführung
01:56 AGB und was sie regeln
03:43 Altersangaben in AGB
04:37 Alterskennzeichnungen
06:36 Jugendschutzgesetze in der Schweiz
07:42 Wer wofür verantwortlich ist
08:48 Wie Altersempfehlungen entstehen
11:25 Labels zu Inhalten
12:10 Wie Altersempfehlungen uns helfen können
13:43 Beispielgeschichte zur Mediennutzung
15:37 Beispiel Fortnite
17:24 Im Privaten
18:29 In Institutionen
19:36 Anschlusskommunikation
20:50 Wie Jugendschutzgesetze gedacht sind
21:34 was Alterskennzeichnungen können und was nicht
21:45 Der Unterschied zu Gesetzten im Bereich Alkohol/Nikotin
22:19 Unterschiede in Erziehung und Lebensumfeld
23:04 Alterskennzeichnungen schützen nicht
24:06 Unterschiedliche Mediensozialisation
24:58 Zusammenfassung
Transskript:
00:00:00
Reden über Medien. Der Podcast bietet Informationen, Diskussionen, Einschätzungen, Positionen zu Themen rund um Medien, Digitalität, immer im Kontext von Kindern und Jugendlichen. Ich spreche über Themen wie Medienerziehung, Medienbildung und die zunehmende Durchdringung digitaler Medien in Arbeitsfeldern per Sozial. Dieser Podcast ist für dich, wenn du in deinem Alltag mit Kindern und Jugendlichen zusammenarbeitest oder mit ihnen zusammen lebstausend, kommst du sicher in die Situation, dass du mit ihrer Mediennutzung konfrontiert wirst. Vielleicht bekommst du auch einen Spiegel zurück über deine eigene Mediennutzung. Du hast dich da auch entschieden, nicht einfach nur Zaungast zu sein, sondern so dieses viel besprochene Kinder und Jugendliche begleitet in der Mediennutzung auch wirklich ernst zu nehmen und suchst einen Ort, der dir hilft, dieses Begleiten zu reflektieren. Tipps, was denn das bedeuten könnte. Hier sind wir wieder zu reden über Medien, dem Podcast über Kinder und Jugendliche und digitale Medien.
00:01:18
Im Moment reden wir ja darüber, wie wir Mediensituationen von Kindern und Jugendlichen möglichst gut gestalten können. Und da stellt sich dann natürlich so die Frage, was sind die Rahmenbedingungen? Es gibt PEG, es gibt USK, FSK, ganz viele solche Systeme und so. An was muss man sich jetzt halten? Das ist das Thema des heutigen Podcasts. Also vielleicht ganz am Anfang. Es gibt einen großen Unterschied zwischen Systemen, die gemacht sind für Altersempfehlungen und Geschäftsbedingungen. Also AGB ganz vorneweg, das sind Geschäftsbedingungen.
00:02:00
Das hat mit dem mit dem Inhalt, das ihrem Kind vorgestellt wird, wie nichts zu tun. AGB sind den Teil eines Vertrages, der sich wiederholt. Also bei einem Kaufvertrag wäre jetzt z.B. etwas, was ausgehandelt werden muss. Jedes Mal ist was ist der Gegenstand? Was ist der Preis? Das sind die zwei Sachen, die man abmachen muss. Aber ab wann gehört das?
00:02:24
Wann muss ich zahlen? Wie kann ich es zurückgeben? Wie muss ich es zurückschicken? Was mache ich in einem Garantiefall? Das sind alles Sachen, das muss man nicht jedes Mal neu verhandeln. Und das schreiben man in die AGB. Die AGB, da darf man auch nicht einfach alles reinschreiben, was man will. Also das darf sich nicht.
00:02:43
Man darf in den AGB nicht etwas schreiben, was sehr ungewöhnlich ist. Man darf in die AGB auch nicht Sachen reinschreiben, die verboten sind. Es ist immer so, dass eine mündliche Vereinbarung, die sie beim Kauf machen, die AGB quasi überschreibt. Die AGB müssen auch so geschrieben sein, dass man sie versteht. Die AGB müssen angenommen werden. Also wenn sie im Internet etwas kaufen, dann müssen sie diesen Haken setzen. Ich nehme die AGB an und dann ist es in ihrer Verantwortung, dass sie die eigentlich gelesen haben oder zur Kenntnis genommen haben. Wenn da aber die AGB nicht steht, ist es auch schon wieder nicht rechtens.
00:03:26
Das heißt, jedes Mal, wenn sie eine App herunterladen oder eine neue, sich für eine Plattform anmelden, dann nehmen sie diese AGBs an. Und auch wenn es da Alterskennzeichnungen drin hat, also ab 13, ab 12, dann hat das nichts damit zu tun, was man da machen kann oder was dem Kind da begegnet. Das hat nur mit der Rechtssituation der Firma zu tun. Also z.b. ist es in Europa mit der neuen DSGVO, dem Datenschutzgesetz, ja so, dass für unter Jährige andere Regeln gelten wie über Jährige. Also muss man da, also das heißt für die Plattformbetreiber, dass sie mit Daten von unter Jährigen anders umgehen müssen. Und dazu braucht es diese AGB, um sich rechtlich abzusichern, um später nicht für irgendwas belangt werden zu können. Also und das Schlimmste, was ihnen da passieren kann, ist, dass der Anbieter quasi ihr Account kündet.
00:04:26
Also es ist in keiner Weise so, dass sie für irgendetwas angeklagt werden könnten, wenn sie der AGB verstoßen. Nun kommen wir also zu den Alterskennzeichnungen und auch hier ist es so, es gibt nichts, das für sie als Eltern verpflichtend ist. Zuerst ein paar grundlegende Worte, wie so dieser Jugendschutz geregelt ist. Also es ist jetzt so, in Deutschland ist es schon geregelt, in der Schweiz ist es momentan noch Ÿousand nicht geregelt, da ist es im Moment noch so kantonale Sache, aber da ist etwas am gehen, da sage ich nachher etwas dazu, aber das System wird das gleiche sein. Also das Jugendschutzgesetz regelt den Verkauf und Vertrieb von Videospielen oder Filmen. Das heißt, sie sagen, es dürfen keine Filme verkauft werden, die keine Alterskennzeichnung haben, es sei denn, sie sind nur für Erwachsene zugänglich. Und die Film und Game Industrie ist dann selber dafür zuständig, um eine, also nach Kriterien des Jugendschutzgesetzes, um eine Altersprüfung, zu einer Altersprüfung zu kommen. Und da gibt es eine europäische Initiative, das ist die PEGI und da gibt es die FSK und USK.
00:05:52
Das wurde in Deutschland dann ins Leben gerufen, weil die Deutschen wollten das PEGI System nicht, weil das PEGI System keine Kontrolle dahinter hat. Beim USK und FSK, also FSK ist für Filme, USK ist für für Games, die wurden auch erstellt aufgrund des deutschen Jugendschutzgesetzes. Das heißt, wenn jemand Spiele verkauft, die kein USK Label haben, dann kann diese Person verklagt werden. Zweitausendein in der Schweiz hat man sich darauf geeinigt, in der Schweiz hat man sich darauf geeinigt, also das ist so ein bisschen die Branche hat sich darauf geeinigt, Peggy und USK aus Deutschland zu übernehmen und da ist jetzt aber etwas im Gehen. In der Schweiz entsteht ein neues Jügenschutzgesetz. Das hat so ganz grob drei Pfeiler. Der eine Pfeiler ist Prävention, der eine Pfeiler ist Alterskennzeichnung und ein Pfeiler ist Zugangsbeschränkungen. Also man plant den Shops wie ein verpflichtend vorzugeben, dass man beim Kauf von Games und Filmen eine Altersprüfung durchlaufen muss.
00:07:05
Wie diese dann aussehen muss, darf die Branche in Begleitung und nach Vorgaben des Staates selber gestalten. So, ich hoffe, es ist ein bisschen verständlich, dass jetzt erklärt haben, aber es ist tatsächlich, dass sie als Eltern die Verantwortung haben, welche Sachen sie den Kindern zugänglich machen oder welche Filme und Spiele sie mit ihnen spielen. Und diese Zweiteilung der Verantwortung zwischen der Industrie und der Seite der Erziehungsbeteiligten ist eigentlich überall so ein bisschen die gleiche. Ich habe das auch so formuliert gefunden im neuen schweizer Jugendschutzgesetz. Die Eltern müssen die Empfehlungen und die Werkzeuge anwenden. Diese Anwendung liegt in ihrer Verantwortung. In der Verantwortung der Industrie liegt die Kennzeichnung und das Bereitstellen von Werkzeugen im Sinne von Sicherheitseinstellungen, die man machen kann, oder Zugangsbeschränkungen zu den Shops oder dass man eben nicht einfach in einen Game Shop reingehen kann und ein Game kaufen kann, das ab 16 ist. Diese Verantwortung liegt bei der Industrie.
00:08:26
Und um da auf gute Lösungen zu kommen, werden auch so Zusammenarbeiten gesucht, dass Vertreter aus der Industrie Vorschläge bringen können und diese mit Fachpersonen aus dem öffentlichen Bereich oder in Zusammenarbeit mit Bundesämtern da wie Regeln vorgegeben werden und die müssen dann eingehalten werden. Als nächstes ein paar Worte dazu, was denn diese Altersprüfungen machen. Also da werden die Inhalte angeschaut und einer Alterseinstufung zugeordnet. Wenn sie diese genau anschauen wollen, dann können sie bei PEGI und USK FSK vorbeigehen und die Kriterien genau anschauen. Also z.B. die Grenze 12 erlaubt Gewalthandlungen, die aber sehr unkonkret sind, die nicht von Menschen begangen werden, unter einen passigen Ausdruck haben. Also vielleicht muss man ja wissen, Schach ist ja ein Kriegsspiel, also da stellt man eine Schlacht nach und beim Hütchenspiel, da werden Männchen gefressen. Also diese Systeme, die eigentlich irgendwo Gewalt beinhalten, die gibt es auch bei ganz harmlosen Gesellschaftsspielen.
00:09:45
Da ist aber die Gewalt so abstrakt, dass sie nicht nachvollziehbar ist oder dass sie nicht sehr offensichtlich ist. Und je offensichtlicher diese Gewalt wird, umso strenger wird sie von Peggy und Usk und Konsorten. Das ist z.B. bei der Stufe zwischen 12 und 16 ist das bei Gewalt, die man Zwölfjährigen zumuten kann, da fließt z.B. kein Blut, da wird nicht exzessiv Fokus gesetzt auf die Gewalt selbst, da ist sie eher so in der Nebenrolle. Und wenn dann das anfängt, das dann wirklich Menschen, also Figuren, die Figuren, die aussehen wie Menschen, sich prügen oder sich erschießen und da langsam Blut vorkommt, dann ist das Spiel ab 16 eingestuft. Wenn dann diese Gewalt so exzessiv ins Zentrum gerückt wird und noch extra spritzt und sonst brutal dargestellt wird oder so in abstrusen Verhältnissen und Unschuldige auch in Gewalt einbezogen werden, dann ist es dann ab acht, wird es dann ab 18 eingestuft. Also sie sehen, es ist ganz und gar nicht so einfach, da ein, ja, wie sagt man, so eine neutrale Beurteilung zu machen.
00:11:08
Und das merken sie ja schon auch, wenn sie mit Kindern darüber reden, dass das Empfinden von was denn schlimm ist, bei den Personen verschieden ist. Also bei den Kindern wie auch bei den Erwachsenen. Zusätzlich zu dieser Alterskennzeichnung macht dann Peggy z.B. noch so Symbole drauf, wo sie Hinweise dafür macht, was denn da vorkommt. Also so vulgäre Sprache, Gewalt, Sexualität in Abkäufe, also wo so einzelne Themen ausgegriffen werden. Und diese Icons kommen dann auf die Spiele. Und die Idee dahinter ist, dass sie als Eltern das besser einschätzen können. Und so aus medienpädagogischer Sicht würde man natürlich sagen, spielen sie die Spiele vorher, schauen sie die Filme vorher, bevor sie sie den Kindern zugänglich machen, vor allem bei ganz kleinen Kindern.
00:12:03
Und da sind wir uns ja auch bewusst, dass das wie nicht möglich ist oder ganz viel Zeit brauchen würde. Und so ist er auch, der Vorschlag. Also wenn der PEGI null ist oder PEGI zwei und ihr Kind ist 10, dann müssen sie den Film vorher nicht schauen. Wenn ihr Kind Abo 10 ist und einen Film schauen möchte, der ab 12 ist, dann können sie das unter Umständen schon erlauben, aber dann müssen sie Zeit aufwenden, um zu gucken, was da kommt. Und das gleiche gilt dann auch für institutionelle Träger. Viele sagen dann, Altersempfehlungen sind Pflicht, da halten wir uns dran, da haben wir die Verantwortung, dass wir uns dran halten. Das ist ja, es ist die sichere Lösung, aber es disqualifiziert einen selbst in der Rolle als Pädagoge, Erzieher und als handelnde Person. Was man sich so nicht machen sollte, ist einfach sagen, diese Zahlen, die sind für nichts, denn diese Zahlen oder diese Altersempfehlung, die machen Sinn.
00:13:13
Und diese Diskussion mit Kindern und Jugendlichen zu führen, die ist wahnsinnig wichtig und auch gewinnbringend. Und auch das ist ein guter Teil an dieser Altersempfehlung. Man kann über etwas diskutieren, man kann dem Kind uh, ab 12 und was heißt das? Wo hast du denn Angst und was passiert damit? Ich möchte eine kleine Geschichte, ein kleines Beispiel, das ich erst gerade erlebt hatte, einfügen. Und da sind, das war bei der Arbeit, da waren drei Mädchen, ich schätze so etwa 10 oder 11 Jahre, und die haben sich darüber unterhalten, was ich gerne mache. Sie wissen, über YouTuber und YouTuberinnen sind wir bei Filmen gelandet und bei Büchern. Und sie haben von Harry Potter erzählt.
00:13:56
Und dann ging es eben so los, wer hat welchen Film schon gesehen, wer hat welches Buch schon gelesen? Und bei den Harry Potter Filmen ist es ja so, dass der erste oder die ersten zwei, die sind relativ niedrig geratet, die kamen knapp ab 10 oder 12 schauen und dann werden die noch recht brutal und werden dann mit knapp 16 gerettet. Und das eine Mädchen hat gefunden, ja, ich habe alle gesehen. Und das andere Mädchen hat gesagt, aber die sind ja erst ab 16. Und das Mädchen hat dann gefunden, das hat mir überhaupt nichts gemacht, ich konnte das easy schauen, so in diesem Sinne. Und das andere Mädchen hat dann wie so ein bisschen nachgedacht und gefunden, ja, sie möchte das nicht schauen, weil sie hat Angst, dass sie dann schlecht träumt. Und das Mädchen, das dann die Filme gesehen hatte, hat dann prompt ja, das mit dem Träumen ist wirklich ein Ding. Als sie die Filme gesehen hat, hat sie nachher zwei bis drei Wochen nicht mehr richtig schlafen können und immer wieder Albträume gehabt ab den Inhalten zweitausendein der Filme.
00:14:57
Diese Beispiele zeigen sehr schön, wie Kinder Begleitung brauchen, darin zu verstehen, wie diese Dinge zusammenhängen. Und hier zeigen sich sehr schön so die verschiedenen Erziehungsstile. Das eine Kind darf relativ viel, das scheint aber auch unbegleitet zu sein. Also dem Kind hat da hat das Gespräch nicht stattgefunden, dass dieses schlecht schlafen mit dem Filme schauen in Zusammenhang sein könnte. Und das andere Kind wurde wahrscheinlich eher behütend begleitet. Also das hat gar nicht erst die Filme gesehen. Und ja, so würde ich auch diese Empfehlung formulieren. Vielleicht noch ein gutes Beispiel ist das Spiel Fortnite, das immer noch sehr beliebt ist.
00:15:45
Das war halt in der Zeit, wo der große Hype war, war es vor allem beliebt bei 1819 Jährigen und dann der Hype ging dann immer so ein bisschen das Alter runter. Vor drei Jahren, da waren es noch so die die 13 Jährigen und die Jährigen haben langsam aufgehört. Und zurzeit sind es jetzt irgendwie eher die Zehnjährigen, die Fortnite spielen. Und Fortnite ist jetzt ein Spiel, das ist mit 12 geratet. Also in Fortnite, um wieder zurückzukommen zu dem Beispiel in Fortnite wird, es wird geschossen. Es geht eigentlich darum, sich gegenseitig abzuschießen, aber das ganze ist geframed, oder die ganze Geschichte, in dem das Game stattfindet, ist eigentlich wie so ein bisschen eine Partystimmung. Also es geht meistens ein bisschen darum, Spaß zu haben. Die Leute, also die Avatare, die abgeschossen werden, die werden sofort von so einem Beamer weggebeamt und man kommt dann wieder in die andere Welt, wo man sich wieder trifft und da tanzt man und da spielt man.
00:16:49
Es wird sehr selten, also ja, man muss dann abends gegen so komische, unwirkliche, unsichtbare Gegner zweitausendein kämpfen, wird dann aufgefordert, diese Kämpfe. Aber das Ganze ist sehr abstrakt dargestellt. Das ist ein typisches Zwölfer Spiel. Es gibt auch kein Blut darin. Und das heißt jetzt nicht, dass sie dieses Spiel bei ihnen nicht machen dürfen, wenn die Kinder und Jugendlichen noch nicht 12 sind, aber sie müssen Maßnahmen ergreifen. Also im Privatbereich heißt das, man muss mit dem Kind darüber reden, dass es eigentlich etwas macht, das nicht unbedingt alles angebracht ist. Und warum das? Das hat mit der Gewalt zu tun.
00:17:30
Viele Kinder kommen dann darauf und sagen auch hey, aber ich sehe da nicht Gewalt oder für mich ist das nicht. Und da kann man sich darin bestärken, weil das ist ja das, was sie verstehen sollen. Allerdings passiert es dann vielleicht, dass sie in der Freizeit dann plötzlich irgendwie rumrennen und sich irgendwie mit Gewehren abschießen oder so. Ein typisches Ding ist, dass sie die Sprache übernehmen. Das ist ich gebe dir einen Headshot. Und meine Empfehlung wäre es, da wirklich klare Grenzen zu setzen, weil wir geben uns keine Headshots. Also das ist etwas, was im Spiel vielleicht seinen Reiz hat, weil es gibt mehr Punkte, ist schwieriger zu treffen, aber da braucht es diese Grenze, dass wir das in der Alltagssprache wollen wir das nicht. Und hier sehen sie dieses Ringen oder beschäftigen oder eben das ist der Erziehungsteil in dieser ganzen Geschichte.
00:18:23
Also hier wirklich dem Kind helfen, die Sachen zu unterscheiden. Und wenn sie in einem institutionellen Kontext sind, also in einem Heim oder einem Jugendtreff, dann muss man vielleicht Eltern informieren und begründen, warum man das macht. Und da muss man vielleicht auch eine Zugangskontrolle machen, damit die ganz kleinen nicht reinkommen. Also nicht, dass dann auch schon die Fünfjährigen kommen und zuschauen. Dass man das zum Teil dann vielleicht auch räumlich trennt. Also was mir immer aufgefallen ist, ist, dass das einzige, was wirklich aggressiv ist im Fortnite, sind die, sind die Töne zweitausendein, weil die Schussgeräusche, die sind ja wie. Das sind Schussgeräusche und das kann man nicht so machen. Dass sie noch süß aussehen.
00:19:10
Also wenn man einfach nur zuhört, dann hört man einen Geballer und das kann dann vielleicht eine Grenze sein oder eine Begründung sein, wo man sagt, hey, in dem öffentlichen Teil, wir wollen kein Hintergrundgeräusch, das Geballer ist da, müssen wir irgendwie eine Lösung finden. Also dass sie hier in Kontakt mit Kindern und Jugendlichen einen Austausch darüber finden, was den Lösungen sein könnten, die allen passen. Ich möchte hier noch ganz kleinen Ausflug machen zum Thema Anschlusskommunikation. Anschlusskommunikation sagt man ja Gespräche oder Kommunikation, die stattfindet im Anschluss an Mediensituationen. Und man könnte auch sagen, dass wenn sie Sachen schauen, die vielleicht so an der Grenze sind von der Altersempfehlung her, dass es dann mehr Ansturzkommunikation braucht. Also fragen sie das Kind, wie hast du das gefunden, dass der da den geschlagen hat? Wie ist das für dich zu sehen, dass jemand seine Eltern verliert? Also das Kind ganz bewusst anzusprechen und das ist natürlich auch ein ganz wichtiger Teil dieser begleiten sie ihr Kind in der Mediennutzung ist danach irgendwie zu fragen, hey, hat es dir gefallen, was hast du erlebt, was ist passiert?
00:20:27
Habt ihr ja vielleicht bei Spielen, wo man mit anderen zusammen man spielen muss, ist dann auch ja, habt ihr euch verstanden, habt ihr Streit bekommen? Irgendwie solche Geschichten, dass man halt sich ganz gut darauf achtet, was alles rauskommt. So, jetzt haben wir das Thema von ganz verschiedener Seite angeschaut und weil ich gerade am Wochenende eine engagierte Diskussion zu diesem Thema hatte und was ich erleben musste, ist, dass es ganz viel Energie auslöst, wenn man so quasi sagt, man muss sich nicht an Jugendschutzgesetze halten. Und das ist hier nicht so. Das Jugendschutzgesetz sagt, es braucht Alterskennzeichnungen, um Eltern bei der Entscheidung zu unterstützen und sie als Eltern können, sollen entscheiden, ob sie in jedem Fall oder in gewissen Fällen eben diese Alterskennzeichnungen einhalten oder eben nicht. Und es liegt in der Natur von Alterskennzeichnungen, dass sie nicht für alle Kinder stimmen können. Und wir sind hier, und das lässt sich jetzt z.B. nicht vergleichen mit Alkohol oder Tabak, weil bei Alkohol oder Tabak, da sind Giftstoffe drin und das sind Kinder, die in einer Entwicklungsphase sind und da kann man sagen, dieser Alkohol schädigt jedes Kind in jedem Fall.
00:22:01
Natürlich sind auch da Kinder so ein bisschen unterschiedlich und das eine ist vielleicht körperlich ein bisschen weiter und dann hat sich etwas schon entwickelt und Alkohol schadet nicht so stark, aber da sind die Unterschiede viel weniger groß wie so etwas wie filmen. Und mache ich jetzt da trotzdem noch ein paar Beispiele. Also wir haben irgendwie Jakob, der aufwächst zweitausendein und sein Vater ist in einem Schießverein und da wird immer wieder geschossen. Im Herbst gehen sie jagen. Jakob hilft auch seinem Vater, da mal die Hasen zu schlachten und denen das Fell abzuziehen. Und auf der anderen Seite haben wir den Peter. Und der Peter, der wächst vielleicht in der Stadt auf, die Eltern sind vegan. Und das sind dann vielleicht ganz grundverschiedene Art, wie dann diese Kinder auf eine Gewaltszene oder eine mögliche Gewaltszene reagieren können.
00:22:57
Und man muss sich da auch bewusst sein, es heißt nicht, dass ihr Kind safe ist, wenn sie etwas schauen, was dem Alters entspricht. Das kann dann z.b. sein, dass in diesem Film eine Geschichte vorkommt, die das Kind persönlich trifft. Es stirbt ein Tier und ihr Kind hat ein Haustier verloren, zweitausendein es sehr liebt, dann wird es das Kind treffen, es wird weinen und vielleicht Albträume haben können. Also das ist bei Medien nicht das gleiche wie bei solchen stoffgebunden Sachen wie z.B. alkohol oder Nikotin, wo man den Schaden wirklich nachvollziehen kann. Und so können diese Altersprüfungen nur sehr allgemeine Aussagen machen. Also so wie ich sie beschrieben habe.
00:23:46
In der Regel ist es eine Gewalt, wo man sagen könnte, dass sie wahrscheinlich ihr Kind nicht überfordert wird. Aber ein Kind, das dann z.B. vielleicht sehr konservativ erzogen wurde und nie mit Geschichten konfrontiert worden, wo Kämpfe vorkommen, wo Konflikte und andere Formen von Gewalt vorkommen, wird nicht so gut mit dieser Situation umgehen können, wie ein Kind, das vielleicht schon von Anfang an gerne Kriegsbücher schlachten von Königen. Dieses Kind wird schon Konzepte im Kopf haben wie Kämpfe. Es gibt Freundschaftskämpfe, es gibt rituelle Kämpfe, es gibt Kämpfe um Leben und Tod. Es geht einfach nur Kämpfe um, um wer beherrscht eine Technik besser? Und da kommt es auf so viele Faktoren darauf an, dass so eine Altersprüfung nie abschließend sein kann, sondern immer nur eine Empfehlung. Und so würde ich zum Schluss so zusammenfassend sagen, wenn sie auf der sicheren Seite sein wollen, vielleicht keine Zeit haben, etwas vorzubereiten, ein Vorschlag ÿousand spontan kommt, dann halten sie sich an diese Altersempfehlungen und da sind sie wahrscheinlich auf der sicheren Seite.
00:25:17
Das entbindet sie aber trotzdem nicht, im Nachhinein zu schauen, wie geht es den Kindern mit den Inhalten, wenn sie Zeit haben, eine Situation zu begleiten, da mehr zu investieren, vielleicht mal noch bei Freunden nachzufragen, hast du den Film gesehen oder hast du dieses Spiel ÿousand gesehen? Hast du da irgendwie Erfahrungen? Dann kann man den Wünschen der Kinder eher entgegenkommen und vielleicht auch mal etwas schauen oder etwas spielen, das nicht ihrem Altersranch entspricht. Und diese Aufteilung, das ist jetzt nicht einfach meine Fantasie oder Meine Einschätzung, meine Einschätzung, das steht so in den Jugendschutzgesetzen drin. Es ist die Aufgabe des Staates zu schauen, dass dieser Jugendschutz geregelt ist. Das Jugendschutzgesetz regelt den Verkauf und die Vermietung, damit Kinder nicht einfach alleine entscheiden können, was sie schauen und was sie sich ausleihen. Und auf der anderen Seite unterstützt es die Eltern, indem es der Industrie vorgibt, gewisse Einstellungsmöglichkeiten anzubieten, gewisse technische Lösungen anzubieten, die dann auch erklärt sind und nachvollziehbar sind. Und die Eltern sind in der Verantwortung, diese zu gebrauchen.
00:26:41
Und das Dritte ist, dass sie dann eben diese Altersempfehlungen bringen und Alterskennzeichnungen, so dass die Eltern nicht ganz alleine entscheiden müssen, weil das ja gerade so eine schwierige Entscheidung ist, solche Filme einzuteilen, aber den Eltern eine Orientierung zu geben. Das steht so in den Jugendschutzgesetzen und so sind die aufgebaut. Ja, das wäre es wieder gewesen zum Thema einschätzen oder umgehen mit Mediensituationen von Kindern und Jugendlichen. Wir reden über Medien auch in der nächsten Podcast Folge. Da geht es so bisschen um ein System oder eine kleine Hilfe, eine Dreiteilung von Körper, Geist und Gefühlen, die einem helfen soll, so ganz spontan in Mediennutzungssituationen so eine Einschätzung machen zu können und dann vielleicht das eine oder andere zu beeinflussen. Ich werde auch ganz viele Beispiele bringen. Ja, das erwartet in der nächsten Folge. Ich danke ihnen.
00:27:44
Ich muss mich endlich daran gewöhnen, dich mit du anzusprechen. Danke dir, dass du dabei warst bei dieser Folge und würde mich natürlich freuen, wenn du bei der nächsten Folge wieder dabei bist oder dann vielleicht noch einen Kollegen oder eine Kollegin mitbringst oder den Link dieses Podcasts weiterschickst. Bis dann wünsche ich dir alles Gute. Wir sehen uns wieder oder wir hören uns wieder. Tschüss. Ÿousand.