Kleine Kinder und (digitale) Medien
Transkript
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Reden über Medien. Der Podcast bietet Informationen, Diskussionen, Einschätzungen, Positionen zu Themen rund um Mediendigitalität, immer im Kontext von Kindern und Jugendlichen. Ich spreche über Themen wie Medienerziehung, Medienbildung und die zunehmende Durchdringung digitaler Medien in Arbeitsfeldern der sozialen Arbeit. Dieser Podcast ist für dich wenn du in deinem Alltag mit Kindern und Jugendlichen zusammenarbeitest oder mit ihnen zusammen lebstausend, dann kommst du sicher in die Situation, dass du mit ihrer Mediennutzung konfrontiert bist. Vielleicht bekommst du auch einen Spiegel zurück über deine eigene Mediennutzung. Du hast dich da auch entschieden, nicht einfach nur Zaungast zu sein, sondern so dieses viel besprochene Kinder und Jugendliche begleiten in der Mediennutzung auch wirklich ernst zu nehmen und suchst einen Ort, der dir hilft, dieses Begleiten zu reflektieren, dieses Begleiten auch zu füllen mit ganz konkreten Tipps, was denn das bedeuten könnte. Willkommen zu dieser neuen Folge von Reden über Medien. Es geht jetzt um das Thema Kleinkinder und digitale Medien.
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Kleinkinder sind Kinder bis zum Alter von etwa vier Jahren, also deutlich vor der Schule. Es geht um die ganz, ganz kleinen Diomediensituationen werden jetzt eher aus dem Alltag von ganz kleinen Kindern kommen soll. Denke es macht Sinn, dass wir ganz zuerst über Kinder sprechen, also über die Kinder, über die Entwicklung. Was ist ein Kind, wenn es auf die Welt kommt und wie entwickelt es sich in den ersten drei, vier Jahren? Dann ist es etwas ganz wichtig, auch über Erfahrungen zu reden. Also was für Erfahrungen können Kinder machen, wenn sie mit der Welt in Kontakt kommen? Natürlich in unserem Fall auch mit der Medienwelt. Und dann der nächste Schritt ist es, wir anschauen, was können Medien?
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Und dann kommt die große Frage, wo die beiden aufeinander kämpfen. Also wo kann die Welt, in der Kinder Erfahrungen machen und dem, was Medien können, da so in Einklang gebracht werden, dass das wenn dann dem Kind etwas bringt? Und da kommt natürlich dann wieder unser Dreieck zur Sprache. Also wir haben eine körperliche Entwicklung, die wir beachten müssen. Wir haben eine Gefühlsentwicklung, die wir beachten müssen. Und dann haben wir so die kognitive Entwicklung, also die Entwicklung des Geistes, des Denkens, so der Vernunft. Und vor allem bei Kleinkindern stellt sich natürlich ganz schnell die Frage, braucht es das überhaupt? Ist es irgendwie nicht zu früh oder was soll dann oder was ist dann okay?
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Bei vielen Eltern ist es ja so, dass die Wahl, Kinder mit Mädchen zu konfrontieren, irgendwie auch gar nicht da ist, weil sie selbst so viele Mädchen konsumieren und dann eben auch so das Gefühl haben, dass es irgendwie etwas Schönes ist. Und dann eben wie die Frage, wie können die Kleinen damit umgehen? Wann können sie überhaupt profitieren und wann profitieren sie gar nicht? Das sind ganz viele Fragen, die sich stellen bei den ganz Kleinen. Es gibt viele so medienpädagogische Fachpersonen, die es sich ganz einfach machen. Die finden dann einfach, ja, vor dem zehnten Lebensjahr geht dem Kind nichts verloren, wenn es keine Medien hat. Und somit ist das Thema dann irgendwie so ein bisschen erledigt. Alltag nicht geht.
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Also sobald sie ein bisschen krabben können, dann schnappen sie sich die Geräte und dann denkt man sich, ja, man will sie ja eben begleiten. Das ist ja einer der Kretus, auch dieses Podcast, da will man ja eine Rolle spielen und überlegt sich, wie man das gut machen kann. Darum fangen wir mal an mit dem Kind. Was ist denn ein Kind in dem Moment, wo es auf die Welt kommt? Es ist natürlich, es ist ein ganzer Mensch, der da kommt, mit allen Fähigkeiten, mit allen, nein, nicht mit allen Fähigkeiten, mit allen Sinnen ausgestattet, die ein Mensch sein Leben lang haben wird. Aber was halt bei einem ganz Neugeborenen ist und das bleibt auch noch eine Zeit lang so, ist, dass das Nervensystem oder das Hirn, das die ganzen Sinne miteinander verbindet, noch nicht entwickelt sind. Also man könnte beim Kind von einem Bündel von Nerven sprechen, das alles spürt, das alles wahrnimmt, aber diese Wahrnehmung noch nicht wirklich einordnen können. Also wenn sie dem kleinen Kind quasi in den Zehen berühren, dann spürt es eine Berührung, weiß aber noch nicht, ah, das ist mein Zeh oder das ist dieser Teil von meinem Körper, weil die richtigen Verbindungen im Nervensystem noch nicht gemacht worden sind.
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Und das spielt dann vor allem dann später eine Rolle, wenn sie dem Kind halt eben Medeneinflüsse eingeben. Da ist dieses Wort Reizüberflutung ist ganz ein wichtiges. Also je weniger diese Nerven miteinander verbunden sind, umso einfacher kann dieses System überlastet werden. Also das frischgeborene Kind ist mit ein paar Geräuschen, mit einer Berührung eigentlich schon so bedient an Eindrücken, die es dann langsam aber sicher anfängt zu verbinden. Da braucht es gar nicht mehr. Und darum ist auch klar, da sind sich alle einig, so von eins bis spätestens Ende des zweiten Lebensjahr Ÿousand sollte das Kind eher sehr sparsam mit Medien in Kontakt kommen. Was schon ausreichend ist, ist so quasi der Kollateralmädchen nutzen, der das Kind mitbekommt. Also da läuft ja irgendwo Musik, da schauen vielleicht die Eltern mal einen Film und das Kind liegt irgendwie auf der Brust und schon die Eindrücke nur einer warmen Brust und eines Geruchs eines Erwachsenen, des Erwachsenen, das ist schon ein Festival der Sinne für das kleine Kind, warum ich das so betone immer wieder.
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Ich habe es schon von Eltern gehört, die dann gesagt haben, ja, aber das Kind langweilt sich doch, also darum trage ich es z.B. auch im Babytuch trage ich es so, dass es vorne raussäen kann. Und dann, wenn ich über den Bahnhof gehe, dann schaut es sich so in die Runde um und beobachtet alles. Und ja, das sind zweitausendein tendenziell Fehlbeobachtungen, weil das Kind kann gar noch nicht beobachten. Was Kinder machen ist, dass sie nach drei, vier Monaten so fähig sind, gewisse große Objekte zu fixieren und mit den Augen zu verfolgen. Und für uns Erwachsene sieht das vielleicht so aus, als würden sie jemanden beobachten. Und das ist so ein bisschen das Gefährliche, wenn wir unsere wenn wir unsere Interpretation zu stark quasi da reingeben, weil das Kind beobachtet nicht so, wie wir denken. Ah, das ist der Onkel Peter und er geht dahin und irgendwie, er hat einen Schnauzen, hat lange Haare und trägt dieses Hemd.
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Das Kind sieht da irgendwie einen Schatten vorbeihuschen. Und das ist so ein bisschen gefährlich, wenn man dem Kind zu viele Fähigkeiten zu spricht, dass es gar noch nicht hat. Vielleicht eine kleine Geschichte, die ich erlebt habe dazu, um das zu versinnbildlichen. Und hier sieht man auch ganz schön, dass ein Teil der Überforderung von vielen Eltern ist, dass sie bis zu dem Zeitpunkt, wo sie eigene Kinder bekommen, noch gar noch nicht so viel Kontakt mit Kindern hatten, um ebenso diese verschiedenen Verhalten einzuordnen. Und in dieser Geschichte, da ging es um eine Mutter, das Kind war drei, vier Monate auf der Welt und die Mutter hat sich Sorgen gemacht. Und in ihren Worten hat sie ich glaube, mein Kind hat ein Gewaltproblem. Und die Situation war die, dass wenn das Kind mit ihrer besten Freundin auf der Decke liegt, das Kind immer wieder mit dem Händchen dem anderen Kind ins Gesicht schlägt. Und hier sehen wir ganz gut diese Übertragungen.
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Also erstens mal kann ein dreimonatiges Kind noch keine beste Freundin haben. Das ist natürlich dann das Baby der besten Freundin der Mutter. Und sie treffen sich oft und ich will nicht in Abrede stellen, dass schon da diese Wesen Kontakt miteinander aufnehmen können, aber sie sind von ihrer kognitiven Entwicklung noch nicht so weit, ein Konzept von Freund oder Freundin zu haben, auch wenn dann das eine immer dem anderen Kind ins Gesicht tappt. Das hat nichts mit Gewalt zu tun, sondern viel eher mit dieser noch nicht vorhandenen Kontrolle über den eigenen Körper. Also erstens weiß das Kind nicht, was es macht, wenn es Tapst. Und auf der anderen Seite wäre es wahrscheinlich noch eher so, dass das Kind gar noch nicht Kontrolle über dieses Tapsen hat. Also es ist dann eher so guck mal, was mein Arm macht, der geht irgendwo hin. Also und das kann man sehr schön auch beobachten, wenn man z.b.
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kinder wickelt oder so, dann kommen sie in dieses Spielen rein und wenn sie ganz klein sind, ist es tatsächlich noch wie so ein Spiel mit den eigenen Gliedmaßen, weil das muss ja wahnsinnig lustig sein, wenn man irgendwie wie merkt, man kann die bewegen und da passiert irgendwas und das fühlt sich irgendwie lustig an. Aber das ist dann vielleicht auch die Freude daran des Kindes, dass es hey cool, schau mal, irgendwie da wackelt was. Ich glaube, das hat damit zu tun, was ich machen möchte. Aber das ist weit weg noch von einer kontrollierten Bewegung. Gut, ich glaube, du hast verstanden ein bisschen, auf was ich raus will. Ich werde nachher nach den Erfahrungen wie versuchen. Es gibt ein wunderbares Paper, wo sie so die Entwicklungsstufen des Kindes durchgehen und immer schön schreiben, was kann in Bezug auf Mediennutzung da das Kind schon wahrnehmen und was nicht? Weil wir haben ja jetzt, wir haben jetzt über das Kind gesprochen und ja, es ist jetzt wie noch wichtig.
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Man könnte ja das jetzt diese Beispiele wie Schritt für Schritt weitermachen, wenn das Kind dann eins ist, wenn das Kind dann langsam zwei ist, da nimmt es natürlich dann immer mehr wahr. Irgendwann kann es auch die Sprache bisschen verstehen und dann kommen eben werden Geschichten wichtig und da stellt sich dann natürlich die Frage, wie kommen diese Geschichten daher? Jetzt muss ich ein bisschen schauen, dass ich kein durcheinandermachen, weil ich möchte auf der anderen Seite wie noch ein paar Worte über die Erfahrungen verlieren, die die Menschen machen können. Wir unterscheiden so die primären Erfahrungen und die sekundären Erfahrungen. Und primäre Erfahrungen sind Erfahrungen, die der Mensch macht mit seinen eigenen Sinnen. Also wenn er etwas sieht, wenn etwas anfasst, wenn er an etwas riecht, wenn er etwas hört und das in Kombination mit einem summen. Und da sind sich alle einig, dass das etwas ganz wichtiges ist, vor allem auch für kleine Kinder. Und das hat natürlich mit dieser Entwicklung zu tun.
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Wenn wir wieder so das Dreieck anschauen, ist dieses kognitive Denken, also das vernünftige Denken ist natürlich beim Kind noch nicht so weit, aber so dass das emotionale und das körperliche ist wahnsinnig weit und dort lehrt das Kind ganz viel und um dort ganz viel zu lernen, braucht es diese Erfahrungen. Und darum gibt es wie auch so ganz viele Kulturen, die so etwas haben wie die Babymassage, weil wenn Körper so gründlich durchberührt und geknetet wird, dann führt das dazu, dass im Hirn immer mehr solche Verbindungen verstehen und diese Verbindungen dann wie auch tragbar werden. Das ist dann die Voraussetzung, dass das Kind später dann mal so ein intellektuelles Konzept verstehen möchte, verstehen kann. Und die körperliche Entwicklung ist da wie eigentlich im Vordergrund. Und da sind natürlich Medien ganz oft im Weg, denn man kann nicht jetzt bin ich schon wieder so ein bisschen im Vorgreifen, weil auf der anderen Seite gibt es die sekundärer Erfahrungen. Und die sekundärer Erfahrungen sind Erfahrungen, die wir nicht unmittelbar selbst erleben, sondern über ein Medium erleben. Dass wir lesen über einen Baum, wir können eine Geschichte hören über die Wiese, wir können von dem Freudesausbruch hören, weil unsere Mutter oder unser Vater uns das erzählt. Also da machen wir Erfahrungen und die gehen wie über ein Medium, das dazwischen ist.
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Und es gibt dann ja so listige Übertreibungen, wo dann Leute finden, ja, sind alle Primärerfahrungen sind super und sekundärer Erfahrungen sind alle blöd. Und das funktioniert so natürlich nicht. Also da muss man auch sagen, dass auch negative körperliche Erfahrungen Primärerfahrungen sind, irgendwie geschlagen, irgendwie Missbrauch gequält wird, dann ist das auch eine primärer Erfahrung. Und ich finde es so ein schönes Beispiel, wenn sie so ein Bächlein nehmen und wie sich ein Bächlein, wie das aussieht und wie sich das anhört und wie es vielleicht riecht. Das kann man nur bedingt über ein Medium machen. Natürlich kann man einen Film schauen und es ist Dinge schön dargestellt, aber wie sich das in der Natur wirklich anfühlt, das kann ein Kind nur erfahren, wenn es wirklich da ist. Und dann sind und da kommt es auch her, dass das so wichtig ist, dass Kinder so in einer Pfütze umspringen und irgendwie im Schlamm sich tollen. Das sind ganz wichtige Erfahrungen.
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Jetzt aber gibt es halt wie woher kommt der Bach? Ja, man kann dem Bach nachgehen, dann findet man vielleicht eine Quelle, aber man kann nie allen strängen nachgehen. Und das mal systematisch zu sehen, wie sich dann so eine Wasserscheide bildet mit dieser Hügelkette und dass sich das sammelt und dann irgendwann ins Meer fliegt. Das sind dann Erfahrungen, die man machen kann mit Medien, wo gezeigt wird unter Wasser, Oberwasser, wie ist das, wie entwickelt sich das weiter? Was hat das im Wasser sonst noch drin und wie sehen diese Flusskrebse aus? Und da werden dann diese sekundären Erfahrungen immer wichtiger. Und das kann man so ganz grob sagen. Ja, je älter das Kind wird, umso mehr werden natürlich dann diese sekundären Erfahrungen weiter, weil sich dieses Dreieck der Entwicklung bei den Kindern so quasi entwickelt hat und sie dann eben auch fähig sind, so große Konzepte zu erkennen.
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Und der ganz große Wert z.B. von Geschichten ist natürlich, wenn sie jetzt die Augen zumachen und ich finde so stellen sie sich dieses Bächlein vor, am Rand steht eine Eiche und da sitzt ein Baum, dann dann bekommen sie ganz viele Bilder. Das sind sowieso kulturelle Erben oder bei Bäumen funktioniert das auch so gut, wenn in einer Geschichte die schwarze Tanne vorkommt oder die Eiche, dann sind das sowie kulturelle Errungenschaften und Gefühle, die verbunden sind, diesen Geschichten dann auch für Kinder irgendwann einen Wert bekommen, weil sie diese dann natürlich auch antreffen in den Geschichten, die ihnen auch über den Weg läuft. Und darum auch diese zwei Sichtweisen. Wir, weil unsere Aufgabe als Eltern oder als Kinder Hartleiter oder als Irgendjemand, der darüber entscheidet, wie stark ist und vor allem in welcher Form Medien dann auf Kinder treffen sollen, sind diese Überlegungen ganz wichtig, weil unsere Aufgabe ist es, die passende Erfahrung auf den passenden Entwicklungsstand treffen zu lassen und einen guten Grund, warum wir eben Kinder auch bewusst vorbereiten sollten auf eine Medienwelt. Das turnt it so. Das heißt jetzt nicht, dass man dem Zweijährigen, also oft wird das so ein bisschen so verstanden, dass man dann dem zweijährigen einen YouTube zugänglich macht und findet, hey, guck mal, was du da findest. Es ist einfach zu sagen, ich halte diese Sachen alle von meinen Kindern fern.
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Und was aber ist, ist, dass die Kinder nie ferngehalten werden, so quasi von der ganzen Medienwelt, sondern was man ja einfach beeinflussen kann, ist eigentlich nur, dass die Kinder eigene Erfahrungen in der Medienwelt machen, weil den anderen Sachen begegnen sie. Also das sehen sie im Tram, vielleicht sehen sie das bei ihren Eltern. Eltern können sich natürlich auch Mühe geben, nicht selbst immer am Mädchen sein. Das ist aber wie so das das Schwierige und es ist auch der Grund, warum verschiedene Fachpersonen auch sagen, es macht durchaus Sinn, ab zwei bis drei Jahren ein gewisses mädchenerzieherisches Handeln anfangen zu machen. Die Idee davon ist, dass den Kindern geholfen wird, eigene Erfahrungen machen, um das Beobachtete auch einordnen zu können. Und ein sehr gutes Beispiel, und das höre ich auch immer wieder von Eltern von kleinen Kindern und das ist euch anscheinend so ein bisschen so entwickelt das eine Nutzung, die viele Leute gutheißen können, ist das Facetimen mit Großeltern oder mit anderen Familienmitgliedern, die weg sind. Also dem Kind zu ermöglichen, das natürlich auch nicht irgendwie jeden Tag 5 Stunden, aber dem Kind und natürlich auch den Großeltern oder dieser Familienmitglieder so eine kurze Zeit sich irgendwie zu sehen zweitausendein. Und da hilft man dem Kind zu verstehen, ah, Dieses trainer Fantasy ist irgendwie die Verbindung zum Grossmami.
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Und als Kleinkind kann man das ja vielleicht noch nicht so abstrakt ablegen, aber es bekommt ein Gefühl, dass von A, wenn Mami dann auch mit diesem Gerät, dann könnte das auch mit anderen Personen zu tun haben. Und so kann das Kind ein Gefühl dafür entwickeln, was das für Geräte sind oder was das für Abläufe sind, die da ablaufen. Ja, und daher ist es schon recht wichtig, dass wir diese möglichen Erfahrungen auch gut unterscheiden. Also wir unterscheiden grundsätzlich, ob das Kind etwas über Medien lernt oder über Mediennutzung lernt oder ob es dabei ist, mit den Medien etwas zu erleben. Und beide dieser Erfahrungsarten können angepasst oder unangepasst passieren, also sinnvoll oder unsinnvoll. Und da gibt es Kriterien, die man anschauen kann. Und das sind auf der einen Seite könnte man sagen, es muss im richtigen Rahmen stattfinden. Und gerade bei Kleinkindern ist der Rahmen eigentlich meistens der, dass die Mediennutzung mit erwachsenen Personen passiert, also mit den erwachsenen Personen, mit erwachsenen Bezugspersonen passiert, die in ihrem Leben eine Rolle spielen.
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Dann ist ganz wichtig, dass es die richtigen Inhalte sind, dass man Kinder mit Inhalten konfrontiert, die für sie altersgerecht sind. Auf diese Kriterien gehen wir später dann auch nochmal ein. Dann müssen sie in der richtigen Form daherkommen, also wie zweitausendein, wie auch schon als Beispiel gebracht früher jetzt in diesem Podcast, ist halt, wenn das Kind so klein ist, dass es gar noch nicht richtig sehen kann, ist halt ein Video nicht ein angebrachtes Medium. Dann ist es vielleicht angebrachter, eine Hörgeschichte oder Hörmelodien oder Hörgeräusche zu bringen, weil das wäre dann eben altersangepasst. Und auch ein ganz wichtiger Punkt ist dann natürlich auch die richtige Menge. Also kleine Kinder haben eine viel kleinere Aufmerksamkeitsspanne als größere Kinder und darauf muss natürlich Rücksicht genommen werden. Also hier das mal so als ganz grobe Kriterien, wie man solche Erfahrungen beurteilen könnte. Wir werden das im nächsten Video noch viel ausführlicher anschauen, was dann an halt eben dieses Alters angepasst, was das dann wirklich bedeutet.
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Wir würden jetzt oder ich würde jetzt zu dem Punkt kommen, was können denn Medien? Einfach auch nochmal, um hervorzuheben, was Punkte sind, wo eben Kinder von Medien profitieren können. Und das eine ist natürlich, Medien können Geschichten erzählen oder können Geschichten zugänglich machen. Und auch wenn es so ist, dass es eigentlich vor allem in den frühen Jahren am wichtigsten wäre, dass die Elterngeschichten zweitausendein erzählen oder halt die Bezugspersonengeschichten erzählen, kann es später auch immer wichtiger werden, dass Kinder die Möglichkeit erhalten, selbst Geschichten zu entdecken. Es ist leider so in der heutigen Gesellschaft, dass da nicht immer irgendwo noch irgendwie drei andere Personen rum sind und die Großeltern auch noch im Haus wohnen und ständig verfügbar sind, um Geschichten zu erzählen. Da bieten sich Medien natürlich an, um Geschichten zu erzählen. Zweitausendein dann bieten sich oder etwas, was dann Medien auch sehr gut können, ist Gegebenheiten erklären. Und das eine sind dann so wissenschaftliche Tatsachen oder naturwissenschaftliche Tatsachen.
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Also wie funktioniert etwas, was ist ein Flughafen, was arbeiten da alles für Leute oder wie macht man ein Brot? Solche Geschichten. Dann können aber durch Geschichten oder in Kombination z.B. mit Geschichten können Medien dann auch Situationen erklärbar machen oder Situationen erklären. Also bekannt sind hier diese Kinderbücher zum Nuckitragen oder zum Windeln benutzen oder zum wie geht man mit Wut um? Oder Papa schlafen am Morgen, was ist zur Arbeit gehen? Also so Konzepte, die für unsere Erwachsenen normal sind, können in Geschichten sehr gut auch erklärt werden. Also es sind nicht nur reine Wissensgegebenheiten, sondern wie auch so soziale Gegebenheiten.
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Dann können Medien helfen, Sachen zu gestalten. Also man kann selbst etwas herstellen, man kann zeichnen, man kann Musik machen, man kann Geschichten kreieren, man kann Musik machen und so weiter, man kann Fotos machen. Und durch diese Möglichkeit kreativ zu sein, geben Mädchen auch ganz viele Möglichkeiten, sich mit inneren Prozessen, Erlebnissen, Erfahrungen auseinanderzusetzen. Also so ein typisches Beispiel hier sind so diese Mädchenhelden. Also jedes Kind sucht sich aus den Geschichten, denen es begegnet, irgendwelche Helden und Heldinnen aus. Und das kann auch irgendein Tierchen sein oder irgendwie eine Zweitausendein, meistens eine Figur aus einer Geschichte. Und wenn man dann mit dem Kind über diesen Held, diese Heldin irgendetwas was macht, was gestaltet, dann hilft man da auch dem Kind, also das nennt man dann Identitätsarbeit zu machen, also selbst über sich etwas zu erfahren oder sich selbst zu gestalten oder zu sagen, was man toll findet oder was man gerne hätte. Und das kann durch Medienarbeit sehr gut Ÿousand gemacht werden.
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Und dann darf man natürlich nicht vergessen, dass Medien auch ganz einfach nur Spaß und Unterhaltung sind. Sie haben sicher auch jetzt schon selbst ein Gefühl dafür bekommen, dass nicht alle Vorteile oder Eigenschaften von Mädchen zur gleichen Zeit aktuell sind. Also viele dieser Punkte werden wichtig, wenn die Kinder größer werden, wenn sie vier, fünf, sechs Jahre alt sind und anfangen, auch größere Geschichten zu verstehen. Und da werden dann Medien natürlich wertvoll. Und gerade dieser Punkt mit Spaß und Unterhaltung, natürlich kann man sagen, ja, schon die ganz Kleinen haben vielleicht so ein Aufzieklingmusik, ich weiß jetzt nicht, wie man den richtig sagt in der Krippe, das sind ja auch schon Mädchen, die ein Stück weit zur Unterhaltung oder zur Beruhigung dienen, aber halt in einem sehr bekenntnis Rahmen. Nun werfen wir doch noch so einen Blick auf diesen Begriff Medienerziehung und es gibt ja wie so ein bisschen zwei Sichtweisen. Man kann eben sagen, es gibt so Medienerziehung, da mache ich etwas mit einer Absicht, also wie z.B. vorher dieses Beispiel mit dem.
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Mit dem Facetime. Mit dem Facetime, mit den Großeltern. Da möchte ich etwas ermöglichen, da überlege ich mir, wie mache ich das? Vielleicht spreche ich auch mit den Großeltern ab, dass das Gespräch nicht zu lange geht oder dass sie deutlich sprechen oder so, wo man bewusst etwas macht, um einerseits vielleicht einfach ein Bedürfnis zu befriedigen, das hier ist, aber man gibt dem Kind wie auch die Möglichkeit etwas zu lernen. Und dann gibt es aber auch so die unbewusste Art Medienerziehung zu machen. Es ist wie sonst in der Erziehung auch, da man da entstehen Situationen, in den Situationen reagiert man. Vielleicht macht man das auch unbewusst, aber trotzdem haben diese Situation eine erzieherische Wirkung. Und da möchte ich so ein Beispiel bringen, das ich schon ein paar mal gehört habe von Leuten, die in Kitas arbeiten, dass sie immer mehr beobachten, dass Eltern schon auf dem, also dass Kinder auf dem Weg in die Kita schon Medien konsumieren.
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Und da bekommen sie natürlich von den Eltern quasi das Handy in die Hand. Ÿousand aus verschiedenen Begründungen. Ich habe schon gehört, dass Eltern dann eben finden, das Kind langweilt sich ja, wenn wir da 20 Minuten mit dem Bus oder mit dem Auto fahren müssen. Andere sagen ja, das Kind ist unruhig und mit dem Handy wird es ruhiger und das sind Handlungen, die wir mit Medien machen, sondern von dem her ist es Medienerziehung. Allerdings würde ich diese so halt in Frage stellen, also weil in dem Punkt eins mit der Langweilung, also nehmen wir an, Kinder könnten sich langweilen, was ich für einen Trugschuss halten, weil Kinder ganz einfach unterhaltend sind, indem sie das Leben um sich herum wahrnehmen, dass sie vielleicht mit der Mami irgendwie das Auto zusammenzählen oder nach draußen schauen und irgendwie die Tropfen an der Scheibe. Das reicht eigentlich alles, um das Kind zu beschäftigen. Es kann sein, dass es einen Moment braucht, dass das Kind etwas anders machen wollte. Oft ist es dann auch so, dass das Kind halt ein bisschen aufgewühlt ist, weil es vielleicht in seinem natürlichen Tagesablauf ein bisschen unterbrochen wird durch diesen Gang in die Kita.
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Aber was wir sicherlich nicht wollen, ist, das Kind lernt Langeweile mit Mediennutzung quasi zu kompensieren, weil das ist etwas, was das Kind eben lernt in dieser Situation. Und wenn wir dann eben das 10 Jahre später anschauen, sind es die Eltern, die finden oh mein Kind kann sich nicht mehr anders beschäftigen. Und wenn man das halt so früh schon anfängt, jeden Moment, der nicht gefüllt ist mit aktiver Tätigkeit mit einem Handy zu fühlen, dann ist das natürlich dann ganz tief in dem Kind drin und auch die andere Variante von dem das Kind ist unruhig und quengelt vielleicht und mit dem Handy quengelt es nicht, das ist die gleiche Situation. Also unangenehme Gefühle werden mit Mediennutzung quasi ruhig gestellt in diesem Fall oder je nachdem wie klein die Kinder sind, ist zweitausendeinfünf ist es ja sogar auch mit einer Meti Nutzung, die eigentlich nicht altersangebracht ist. Also im Extremfall könnte man sagen, das Kind kommt hypnotisiert in die Kita und ruhig gestellt mit farbigen Hypnosebildschirm und in jedem Fall passiert halt eben auch hier wieder das, dass das Kind eben unangenehme Situationen mit der Mediennutzung übertüncht wird. Und was das Kind eigentlich brauchen würde, ist oft viel simpler. Was das Kind ruhiger macht oder was das Kind auch beschäftigt, ist eigentlich im kleinen Alter immer die Beschäftigung mit einer erwachsenen Bezugsperson. Und wenn das ganz einfache Gespräche sind oder ganz einfache Spiele, das Kind wird getragen von der Beziehung zu den Eltern oder zu Ÿousand guten erwachsenen Bezugspersonen und das ist in jedem Fall die bessere Wahl an Beschäftigung für die Kleinkinder in den fast meisten Fällen.
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Und das bringt uns wieder so zu dieser Frage, wie wir die richtige Menge mit dem richtigen Inhalt, in der richtigen Form, zum richtigen Zeitpunkt unserem Kind zugänglich machen. Und ja, das ist eine schwierige Aufgabe. Ich sag mal, wenn man sich ja nicht beruflich mit Kindern auseinandersetzt, dann beobachtet man natürlich das Kind, das sich entwickelt, aber es fehlen einem die Hintergrundinformationen dazu und meiner Sicht lohnt sich das stark der Zeit zu investieren. Es gibt diese super Angebote z.B. von der Projuve tutti, diese Elternbriefe. Da bekommt man laufend eine Information zugeschickt und wird da auf dem Laufenden gehalten, wo in der Entwicklung das Kind heute gerade steht und welche Sachen gerade aktuell sind. Und wenn sie das nicht haben, besorgen sie sich sowas. Und darum nehme ich mir auch in der nächsten Podcast Folge so ein bisschen die Zeit, wirklich so diese verschiedenen Altersstufungen durchzugehen und zu jeder Stufe ein paar Worte zu sagen, welche Entwicklungen das sind, wie man das im Alltag merkt, wie man das beobachten kann zweitausendein und ab einem gewissen Alter, welche Mediennutzungssituationen angebracht werden oder wie man diese gestalten oder eben besser nicht gestalten kann.
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Und somit sind wir nun am Ende von der Folge. Ich hoffe, ich komme bald dazu. Diese Folge reproduzieren sollte eigentlich in den nächsten zwei Wochen möglich sein. Wie immer ist es so, wenn du nicht einverstanden bist, Kommentare, eine Ergänzung, irgendwie ein super Ratgeber, eine Webseite hast, die ich vielleicht nicht kenne oder die für die anderen hilfreich sein könnte, dann bitte ich dir entweder das zu posten oder mir zu schicken. Und ja, es ist vielleicht ein bisschen auch spät, um dir ein gutes neues Jahr zu wünschen. Ich mache es jetzt trotzdem. Mich freut mich, dass du dabei warst und ich hoffe, wir sehen uns bald oder hören uns im nächsten Podcast wieder. Bis dann und tschüss.