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Um was geht es?
Digitale Kommunikationsmittel haben Vor- und Nachteile. Ein Nachteil gegenüber einem Kontakt, bei dem man sich gegenübersteht, liegt darin, dass man weniger von sich sieht und wahrnimmt. Digitale Kommunikation bringt aber auch viele positive Eigenschaften, die sich gestaltend einbringen lassen. Sie erlauben zum Beispiel: Zeit- und Ortsunabhängig zu kommunizieren, verschiedene Ausdrucksformen (schriftlich, per Video, per Audio), zeitversetzte Kommunikation, die Kommunikation direkt aus der Lebenswelt, Kommunikation aus einem sicheren/gewohnten Raum.
Was ist herausfordernd?
In der Sozialen Arbeit wird der direkte physische Kontakt in der Klient:innenarbeit nach wie vor als Normalfall gesehen. Die Adressat:innen Sozialer Arbeit kommunizieren allerdings häufig digital und unterscheiden hinsichtlich der Tragfähigkeit und des Vertrauens meist nicht zwischen analog und digital. Der Widerstand von Fachpersonen gegenüber digital unterstützter Beziehungsführung kann als eine sich selbst erfüllende Prophezeiung wirken: Aus der Überzeugung, dass ein digitaler Kontakt nur unpersönlich sein kann, werden Grundregeln der Kommunikation und die Möglichkeiten der Beziehungsgestaltung vernachlässigt.
Was tun?
Die Gestaltung von professionellen Beziehungen ist eine Grundkompetenz der Sozialen Arbeit. Diese gilt es nicht mit einer „digitalen“ Beziehung zu ersetzen. Wie bis anhin geht es darum, wie wir die uns zur Verfügung stehenden Mittel sinnvoll nutzen können, um die Beziehungen zu den Adressat:innen gelingend zu gestalten. In einer Organisation sollte eine Konzeptentwicklung zu (digitaler) Beziehungsgestaltung erfolgen, die definiert, welche Anteile analog und welche digital (bzw. kombiniert → blended) angeboten werden. Dazu braucht es Fachwissen, Ressourcen und Weiterbildung von Fachpersonen.
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